Geschichte der Hovawart-Rasse
Geschichte der Hovawart-Rasse
„Das Niveau eines Landes und dessen moralische Werte können an der Weise, wie ihre Tiere behandelt werden, gemessen werden.“
Mahatma Gandhi, 2.10.1869 bis 30.1.1948
Robuste Bauernhunde als "hovawart"/"hovewart" (Mittelhochdeutsch: hova = der Hof und wart = der Wächter, also der Hofwächter) oder auch unter den Benennungen Hovawarth, Hofwart oder Hofward, wurden schon in Schriften des Mittelalters wie dem Sachsenspiegel oder dem Schwabenspiegel erwähnt, jedoch ohne Beschreibung des Aussehens.
Erst Ende des 19. Jahrhunderts wird als Hovawarth ein Haus- oder Hofhund beschrieben, der im Aussehen dem heutigen Rassestandard des Hovawarts entspricht.
Als nun Anfang des 20. Jahrhunderts Kurt Friedrich König und sein Vater Bertram König nach "überlegsamen Hunden" suchten, d.h. Hunden, mit der Fähigkeit zu situationsgerechtem Handeln, stießen sie immer wieder auf diese starkknochigen, langhaarigen Hunde mit Hängeohren.
Die nach dem Ersten Weltkrieg aufkommende Übung, Schutzhunde durch Dressur und Schutzdienst auszubilden, widersprach den Erkenntnissen, die König mit seinen Hunden gemacht hatte, und so kam er im Jahr 1922 auf die Idee, aus diesen Restbeständen eines örtlich vorhandenen, vermeintlich aus dem Mittelalter stammenden "typischen" Bauernhundes, den Hovawart, zunächst als Zuchtversuch und später in Reinzucht als Rasse zu züchten. Er kreuzte Neufundländer, Leonberger, Deutsche Schäferhunde und den Kuvasz mit ein, um einen Hund zu erhalten, der vom Äußeren langhaarig und hängeohrig seinen Hunden gleicht und vom Wesen her ein natürlicher Schutzhund ist.
Der Hovawart wurde 1937 als eigenständige Rasse anerkannt.
Beschreibung des Hovawart-Erscheinungsbildes
Der Hovawart ist von robuster Statur, langhaarig, hat hängende Ohren und eine stattliche Rute.
Es gibt den Hovawart in drei Farbschlägen: in blond, schwarzmarken und schwarz. Dazu die beiden Farben blondmarken und wildfarben. Der Geschlechterunterschied im Aussehen ist beim Hovawart (im Gegensatz zu den meisten anderen Hunderassen) sehr auffällig. Die Rüden erreichen eine Höhe bis 75 cm und ein Gewicht bis 45 kg, die Hündinnen eine Höhe bis 65 cm und ein Gewicht bis 35 kg. Die Hündinnen sind von deutlich femininer Gestalt und Kopfform. Eine Verwechslung ist insbesondere bei schwarzen Hovawart-Hündinnen aufgrund der schlanken Form mit dem Flat-coated Retriever möglich. Blonde Hovawarte werden von nicht mit der Rasse vertrauten Personen häufig mit Golden Retrievern verwechselt